Schüttkasten

Der frühbarocke Schüttkasten (Getreidespeicher) des Schlosses ist einer der prächtigsten Niederösterreichs und wurde um 1690 von Augustin Freiherr von Mayerberg oder durch dessen Schwiegersohn, Leopold Ignaz Freiherr von Heuel erbaut. Letzterer hatte eine dessen drei Töchter namens Maria Theresia geehelicht. Das Gebäude besteht aus einem Kellergeschoß, drei Geschoßen unter und zwei über der Dachtraufe. Eine Besonderheit des Schüttkastens ist die Sala Terrena (ebenerdiger repräsentativer Gartensaal). Ende des 18. Jahrhunderts wurde der ursprüngliche Barockstuck entfernt und die Sala Terrena durch qualitativ hochwertige faszinierende Seccomalereien ausgestaltet. Diese werden Johann Baptist Bergl oder einem seiner Schüler zugeschrieben.

Die Secco- und Freskomalereien zeigen illusionistische exotische Landschaften. Sie erwecken den Anschein des Übergangs in den Schlosspark und symbolisieren dadurch den Sieg der Natur über die Architektur (Naturalismus). Bereits im Barock haben hier Veranstaltungen stattgefunden. In Nebenräumen befinden sich noch Rauchküche und Backofen. Auch Bertha von Suttner hatte in der Sala Terrena mit ihrem späteren Ehemann und dessen Geschwistern Theater gespielt. Dieser Gartensaal ist ein besonders schöner Rahmen für das jährlich stattfindende Allegro Vivo Kammermusikkonzert, Theateraufführungen, Vernissagen, Symposien sowie Hochzeits- und Familienfeierlichkeiten.

Die jetzigen Besitzer haben Sala Terrena, Nebenräume, Dach und Fassaden zwischen 2004 und 2009 wieder instandgesetzt und Sanitäranlagen installiert. Der Schüttkasten wird seither dem Internationalen Bertha von Suttner Verein unentgeltlich für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt (siehe Link-Liste).